Mit 15 Jahren bereits bei einer WM starten zu dürfen war ein unglaubliches Erlebnis. Als ich die Nominierung in die U18 Nationalmannschaft bekam konnte ich mein Glück kaum fassen. Und nun sollte es zur WM nach Riccione gehen. Ich trainierte täglich für diese Herausforderung.
Dann war es soweit, Treffpunkt 9:30 Uhr am Flughafen Frankfurt. Die U18 Nationalmannschaft traf sich dort mit dem Trainerteam und den Nationalsportlern, um von dort aus gemeinsam nach Riccione zu starten. Die Stimmung war großartig. Alle waren gut drauf und freuten sich auf eine tolle gemeinsame Zeit. Meine Aufregung verflog und ich wollte nur noch zeigen was ich kann. Die ersten 4 Tage vor Ort haben wir sowohl im Pool, als auch am Strand tägliche Trainingseinheiten gehabt. Es gab diverse Team‐Building‐Maßnahmen und die Lust auf die Wettkämpfe stieg. Dann kam die Eröffnungsfeier, mit Deutschlandfahne, Einmarsch durch die Gassen, an unendlich vielen Zuschauern vorbei und einem tollen Programm. Es war unbeschreiblich ein Teil des deutschen Teams sein zu dürfen!
Jetzt folgten 6 Wettkampftage. Während die Großen im Pool starteten, kämpfte die U18 Mannschaft an Beach und Ocean. Danach wechselten wir den Wettkampfort. Am 1. Tag im Pool starteten Jannis Müller und im Vorlauf im Line Throw (Leine werfen) mit der Bestzeit und zogen ins A‐Finale am Nachmittag ein. Auch am Nachmittag blieb uns das Glück treu und wir holten mit einer Megazeit von 11:31 Sekunden die Silber Medaille für Deutschland. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich tatsächlich eine Medaille gewinnen würde. Am 2. Tag im Pool lief es für die Puppenstaffel hervorragend. Mein Startplatz dort war Platz 2 aus der Mitte. Wir zogen als Drittplatzierte mit einer Zeit von 1:14,67 ins A‐Finale ein. Diese Zeit konnten wir im Finale am Nachmittag noch unterbieten und schwammen in einer Zeit von 1:13,03 zur Bronze Medaille! Nun hatte ich tatsächlich 2 Medaillen bei der WM gewonnen –ein unbeschreibliches Gefühl‐.
Die Stimmung in der Mannschaft war grandios, denn es gab einige Erfolge der U18 Sportler zu feiern. Mein persönlich wichtigster Einzelstart war erst am 6. Wettkampftag, dem letzten Pooltag der Wettkämpfe. Ich trat an in meiner Lieblingsdisziplin 100m Rescue Medley (Kombi). Hier werden erst 50m Freistil geschwommen, nach der Wende werden 17,5m getaucht, die Puppe wird aufgenommen und 32,5m ins Ziel gebracht. Mit meiner persönlichen Bestzeit von 1:11,84 im Vorlauf zog ich ins B‐Finale ein. Leider konnte ich diese Zeit im Finale am Nachmittag nicht erneut unterbieten, aber mit einer Zeit von 1:12,61 belegte ich den 15. Platz in der Gesamtwertung. Eine Leistung auf die ich sehr stolz bin!
Insgesamt bin ich in den 6 Tagen in 6 Einzeldisziplinen und 6 Staffeln an den Start gegangen. Eine WM miterleben zu dürfen macht so unglaublich viel Lust auf mehr, dass ich nun noch einmal mehr weiß, dass ich weiterhin viel trainieren möchten, um diesen Weg weiterhin erfolgreich zu gehen. Es war eine anstrengende aber unbeschreiblich schöne Erfahrung. Am Ende des Tages habe ich mich am meisten auf die Eistonne und dann auf mein Bett gefreut.
Impressionen vom Rescue World Cup 2022
